Freitag, November 03, 2006

Murias de Rechivaldo



weiß bekleckert, soll aber ein imposantes Bild gewesen sein. Allerdings machen mich der ganze Prunk der Kathedralen auch nachdenklich. Früher, als diese gebaut wurden, waren die Leute ja nicht gerade reich. Im Gegenteil, im Geschichtsunterricht in der Schule hörten wir immer wieder von Armut und Krankheiten, was müssen die Leute gelitten haben um diese Prachtwerke herzurichten und auszustatten. Da predigt die Kirche immer wieder und wieder, dem Geld nicht zuviel Oberhand zu geben und hat es doch immer und immer wieder selber getan. Einerseits ist es schön, diese heute besichtigen zu können, aber ist das denn wirklich Gottes Wunsch? Der Pilger aus Kanada wetterte immer und immer wieder gegen diesen Widerspruch, leider reichten meine englischen Sprachkenntnisse nicht aus, um ihm von Luther zu erzählen. Als ich den Namen Luther erwähnte, dachte er an Martin Luther King.
Meine Erinnerungen an den Camino lassen jetzt schon nach. Ich weiß schon nicht mehr, wo ich welchen Kirchturm fotografiert habe. Ich habe ein Foto von dem Turm in Astorga – eine märchenhafte Stadt. Wenn ich im Dorf ankomme, ist meißtens Siesta, wenn die Kirche auf hat, haben wir Abendessen. Ich gehe jetzt schlafen, es ist kurz von 22:00 Uhr.

Sonntag, 25. Juni 2006
Murias de Rechivaldo – El Acebo

Ich weiß heute nicht, was ich schreiben soll, nur daß ich heute landschaftlich das schönste Stück hatte und überhaupt keine Probleme mit den Füßen. Heute habe ich hier sehr wenig bekannte Gesichter. Die Schweizerin von gestern abend ist da, ansonsten ein paar Franzosen, die ich unterwegs getroffen habe. Sie haben mir ein Wasser spendiert und wollten ein wenig Konversation machen und fragten mich, ob ich französisch spreche. Ich antwortete nur: „Je ne parle pas français“ und sie lachten schallend.
El Acebo liegt in einer Schlucht, das habe ich hier noch nie gesehen. Der höchste Punkt war heute 1757 m hoch. Die Aussicht war gigantisch.

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